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Frage von Daniel N. •

Frage an Anja Hertel von Daniel N. bezüglich Recht

Wenn ich so täglich mit der U 7 fahre, sind insbesondere auf den Bahnhöfen Karl-Marx-Str, aber auch Rathaus Neukölln und auch in geringerem Masse andere Bahnhöfe zwischen Herrmannplatz und Britz-Süd betroffen von sehr grossen Treffpunkten aus dem Säufermilieu, die dann meistens in der Mitte des Bahnhofes nicht nur friedlich ihr Bier trinken, sondern auch Rauchen, Urinieren, Laut Musik hören, Rumkrakelen oder Pöbeln.
Das ist gerade für Familien mit Kindern aber ich denke auch für jeden "normalen Menschen" unerträglich geworden.
Polizei und Sicherheitskräfte tun auf diesen Bahnhöfen gefühlt garnichts.

Ich Bitte Sie, das falls Sie gewählt werden, Sie dafür sorgen, das die Polizei diesen Missstand beseitigt, denn öffentliches Saufen zumal in Gruppen und Rauchen in Öffentlichen Räumen sind zumindestens Ordnungswidrigkeiten, aber in meinen Augen auch Körperverletzung(Rauchen).

Was soll da geschehen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Nordengrün,

vielen Dank für Ihre Frage, mit der Sie ein auch mir sehr wichtiges Thema ansprechen.

Auch mir ist das beschriebene Problem bekannt - ich würde es sogar noch weiter fassen wollen. Ohne mich auf empirisches Material stützen zu können, habe ich den Eindruck, dass vermehrt und ganz selbstverständlich der plämpernde Kaffee "to go", der Döner oder die Pommes rot-weiß genüsslich in den Zügen verzehrt werden. Um nicht falsch verstanden zu werden, obwohl die Beförderungsbedingungen ganz klar den den generellen Verzehr (auch von Getränken) untersagen, geht es mir hierbei um jene Fahrgäste, die wenig bis gar keine Rücksicht auf andere Fahrgäste nehmen, die halb getrunkenen Becher möglichst noch im Zug lassen und sich nicht darum kümmern, dass die heruntergefallenen Pommes oder Zwiebeln auf den Nebensitzplatz gefallen sind.

Was lässt sich nun dagegen tun? Auch wenn Ihnen die Antwort womöglich nicht ausreicht, für die Sicherheit und die Sauberkeit ist grundsätzlich die BVG zuständig - wobei ich z.B. erwarte und einfordere, dass sie die bekannten Problembereiche (einige haben Sie bereits genannt) schwerpunktmäßig und konzentrierter kontrolliert und nicht erst einschreitet, wenn sich z.B. bereits eine große Traube von Menschen, teils in stark alkoholisiertem Zustand, gebildet hat. Hier spielt die Qualifikation der Sicherheitsmitarbeiter eine große Rolle.

Es hat sich auch schon Einiges getan: Die BVG hat seit Mai die Präsenz von Sicherheitsmitarbeitern auf den Bahnhöfen erhöht und legt an diese einen anderen Standard an. Zudem hat der Senat ein 29 Millionen Euro umfassendes Paket beschlossen, um die Sicherheit auf den Bahnhöfen zu erhöhen. Auf der U7 wurde auf Schwerpunktbahnhöfen die Videoüberwachung verstärkt. (Nicht zuletzt durch diese und die damit einhergehende stark verbesserte Aufklärungsquote sind Vandalismusschäden deutlich zurück gegangen.)

Das Problem wird sicherlich nicht von heute auf morgen gelöst werden können, aber alle schon jetzt eingleiteten Maßnahmen beginnen zu greifen. Aber auch die Fahrgäste wie Sie und ich können einen Beitrag leisten um das friedliche Miteinander zu gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen

Anja Hertel