Jutta Blatzheim-Roegler, Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz
Jutta Blatzheim-Roegler
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Wolfgang J. •

Frage an Jutta Blatzheim-Roegler von Wolfgang J. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Frau Blatzheim-Roegler,

mich würde interessieren wie die Grünen zum Thema Windkraft im Hunsrück stehen. Es sollen ja bisher keine Windkraftanlagen südlich der B50 entstehen. Da Windkraftanlagen in der Ökobilanz sowieso eine negative Bilanz ergeben, frage ich mich, warum so etwas überhaupt gefördert wird.

Die Gemeinden befürworten diese Anlagen auch nur aus finanziellen Erwägungen. Würde sich der Landtag entschliessen eine Umlage für Windkraft einzuführen, bin ich der Überzeugung, dann wäre das Thema "Verspargelung" Windräderbau sehr schnell vom Tisch. Nicht mehr die Einzelgemeinde sollte also der Nutzniesser der Förderung sein, sondern alle.

Um eine Wahlhilfe zu bekommen, wäre es sehr freundlich noch vor der Landtagswahl eine Antwort zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Jonda

Jutta Blatzheim-Roegler, Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Jonda,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Bündnis 90/Die Grünen sehen, um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, geeignete Maßnahmen in der Umsetzung der drei großen "E"s: Einsparung, Effizienzsteigerung und Erneuerbare. Bis 2050 wollen wir den klimaschädlichen CO2-Austoß um 90 Prozent verringern. Das dies möglich ist, zeigt auch die aktuelle Studie des BUND Rheinland-Pfalz (Fahrplan "Energiewende Rheinland-Pfalz").

Die Nutzung der Windkraft ist dabei eine wichtige Maßnahme, um vom Öl und von der Atomkraft wegzukommen. Grundsätzlich möchten wir durch das so genannte "Repowering", also dem Austausch von bestehenden Anlagen durch leistungsfähigere Typen, erreichen, dass nicht unbedingt mehr, sondern eben leistungsfähige Anlagen für unseren Strombedarf sorgen. Es ist wichtig, genaue Vorranggebiete in den Regionalen Raumordnungsplänen festzuschreiben und darüber hinaus - nach ökologischen und ökonomischen Kriterien - in den Flächennutzungsplänen der Kommunen, um "Wildwuchs" zu vermeiden. Durch einen solchen Ausweisungsprozess wollen wir eine gerechte Abwägung zwischen den energiewirtschaftlichen Erfordernissen, technischer Eignung der Flächen sowie Aspekten des Natur-, Landschafts- und Immissionsschutzes gewährleisten.

Ihrem Einwand, Windkraftanlagen wiesen eine negative Ökobilanz auf, kann ich nicht zustimmen. Moderne Windkraftanlagen verfügen über eine gute Ökobilanz. Die für den Bau der Windräder aufgewendete Energie amortisiert sich in einigen Monaten. Der spätere Rückbau ist ebenfalls finanziell abgesichert, da er bereits von vorneherein eingerechnet werden und Teil der Baugenehmigung sein muss.

Mit freundlichen Grüßen

Jutta Blatzheim-Roegler

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