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Konstantin von Notz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Karin P. •

Frage an Konstantin von Notz von Karin P. bezüglich Umwelt

Hallo Herr Nötz,

ich wohne bald 20 Jahre in Oststeinbek,in den letzten 2,3 Jahren sind hier viele,gesunde Bäume gefällt worden ohne Abstimmung der Bürger,eine Unterschriftenaktion für eine Baumschutzsatzung persönlich abgegeben beim Bürgermeister Herr Hettwer hat nix gebracht. Hinzu hat hier ein Bürger am Mühlenteich für sein künftiges Haus die Uferböschung am Grundstück extrem gerodet&gegen internationale&deutsche Umweltauflagen verstoßen,passiert ist bisher nix. Hinzu kommen bald in Glinde große Bauprojekte die eine massive Naturzerstörung darstellen wie die Bebauung des Glinder Gleisdreiecks, der Bau des Golfanwesens sowie Rodung von über 30 gesunden Pappeln am Togohof in Glinde.
Was werden Sie als Politiker der Grünen des Kreises Stormarn/Lauenburg dagegen tun?

Mit fruendlichen Grüßen
K. P.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau P.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage. Als Wahlkreisabgeordneter und Direktkandidat für Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd, aber auch als langjähriger Möllner Kommunalpolitiker möchte ich Ihnen gerne zum Natur- und Baumschutz antworten. Denn vor Ort in den Kommunen setzen wir Grüne uns seit langem für einen umfassenderen und entschlosseneren Naturschutz ein. Aus verständlichen Gründen entzündet sich breiter Bürgerprotest gerade auch bei der Fällung stadtbildprägender Bäume und Baumgruppen - spenden diese doch Schatten, Ruhe, geben vielen Lebewesen einen Lebensraum und ganzen Vierteln ihr Flair. Zudem tragen sie wesentlich zur innerstädtischen Luftqualität und dem lokalen Klima bei.

So habe auch ich mich in Mölln mit der grünen Fraktion in der Stadtvertretung immer für einen konsequenten Baumschutz sowie die Wiedereinführung der Baumschutzverordnung in einer modernisierten Fassung mit klaren Schutzvorgaben und entsprechenden Pflichten eingesetzt. Da aber jede auch noch so gut gemeinte Vorschrift aufgrund wirklichkeitsfremder Formulierungen oder fehlender Kontrolle scheitern wird, plädieren die Grünen insbesondere für einen fachlich kompetenten Beratungsservice im Grünflächenamt. Neben klaren und konsequent kontrollierten Regeln soll so auch ein positiver Anreiz gesetzt werden, damit GrundstückbesitzerInnen informiert und sensibilisiert ihre Bäume von sich aus naturgerecht pflegen.

Für ganz ähnliche Ziele engagieren sich auch die Grünen in Ihrer Gegend. Leider hat sich ja der grüne Ortsverein Oststeinbek aufgelöst, doch im benachbarten Glinde setzen sich die Grünen für Umwelt- und Baumschutz sowie die nachhaltige, naturnahe Pflege der städtischen Grünflächen ein. Dort können Sie sich gerne erkundigen, wie es um die konkreten Bauprojekte und die entsprechend betroffenen Naturflächen steht, die Sie erwähnt haben. Denn für eine rechtliche aber auch umweltpolitische Bewertung kommt es auch immer auf die konkreten Flächen, Bauvorhaben (vor allem in ihrer Zielsetzung und letztlichen Umsetzung) sowie die betroffenen Baumarten etc. an.

So sehr wir uns für mehr und besser geschütztes Grün in Stadt und Gemeinden einsetzen - grundsätzlich ist die innerstädtische Nachverdichtung für Wohnen und Gewerbe in der Stadt durch Lückenschlüsse und den Ausbau bestehender Bauten immer dem Neubau auf der grünen Wiese vor der Stadt vorzuziehen - gerade aus Rücksicht auf Umwelt und Klima. Denn auf der einstmals Grünen Wiese wird sonst noch mehr Fläche oftmals inmitten wichtiger Biotopverbindungen verbraucht und zugleich bedeuten längere Wege mehr Autoverkehr, mehr Klimabelastung. Allerdings sind neue Bauprojekte im knappen innerstädtischen Raum nicht immer einfach im Sinne aller umzusetzen. Umso wichtiger ist eine gute Bürgerbeteiligung und Transparenz bei der Planung sowie der Fokus auf Bauvorhaben im öffentlichen Sinne. Dabei kann auch Rücksicht auf Natur- und Erholungsbelange genommen werden oder zumindest anderswo Ausgleich geschaffen werden. Das hängt jedoch immer an den konkreten Gegebenheiten vor Ort ein, die ich von hier nicht einschätzen kann. Am besten sprechen Sie dafür die Grünen in Glinde an.

Mit freundlichen Grüßen
Konstantin von Notz

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