Sehr geehrter Herr Ferber ich würde gern wissen, was Sie u. Ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode konkret an Maßnahmen und Forschungsgeldern für an LongCovid und ME/CFS Erkrankte planen?
Laut der WHO sind in Europa allein 36 Millionen Menschen von LongCovid betroffen - dies ist ein Problem, das wirklich alle angeht, nicht nur einzelne Abgeordnete im Bereich Gesundheit!
Die Auswirkungen sind massiv- für Betroffene lebenszerstörend, für Länder wirtschaftsgefährdend und aufgrund der Untätigkeit der Politik in den letzten Jahren auch demokratiegefährdend.
Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit der Thematik heillos überfordert und machen wenig bis gar nichts, um diese Katastrophe in den Griff zu kriegen.
Was können wir als Betroffene von der EU und unseren Abgeordneten erwarten?
Ich weiß, dass viele von uns unsere Wahlentscheidung ausschließlich von diesem Thema abhängig machen werden und würde mich darum über eine aussagekräftige Antwort freuen, die nicht die Zuständigkeit an andere abschiebt.
Vielen Dank und beste Grüße
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage über Abgeordnetenwatch zur Hilfe für LongCovid und ME/CFS Erkrankte.
Auch wenn die Pandemie für die meisten Bürger glücklicherweise vorbei ist, so leiden Long-Covid Patienten weiterhin unter Ihrer Erkrankung.
Die Europäische Union hat in dem Bereich viel unternommen, um Patienten zu helfen. Beispielsweise wurde von Januar 2022 bis Juli 2023 ein Sonderausschuss zum Thema Covid-19 im Europäischen Parlament eingerichtet, der sich mit der Aufarbeitung der Pandemie beschäftigt hat. Dabei ging es nicht nur um einen kritischen Blick zurück, sondern auch um die jetzigen und zukünftigen Herausforderungen, insbesondere mit der Long-Covid Thematik.
Darüber hinaus hat die Europäische Kommission seit Beginn der Pandemie Forschungsmittel in Höhe von 110 Millionen Euro im Bereich Long-Covid bereitgestellt. Eine grenzüberschreitende Forschung ist bei dem Thema essenziell, da es sich bei Long-Covid um ein globales Phänomen handelt.
Für uns als CDU/CSU hat das Thema weiterhin eine hohe Priorität. In der Entschließung des Covid-Sonderausschuss haben wir uns deswegen für weitere Unterstützung und zusätzliche Maßnahmen ausgesprochen.
So kann ich Ihnen versichern, dass wir die Konsequenzen von Long-Covid und die Schicksale der Betroffenen sehr ernst nehmen. Wir werden uns weiterhin für die Unterstützung von Long-Covid Patienten einsetzten. Gerne weise ich Sie auf konkrete Hilfsangebote für die Betroffenen hin: https://www.longcovid-info.de/
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Markus Ferber, MdEP
Weitere Fragen an Markus Ferber
Ich bin grundsätzlich ein Freund des Subsidiaritätsgedankens, also der Idee, dass die Europäische Union nur Regelungen in jenen Bereichen treffen sollte, die nicht besser auf regionaler oder mitgliedstaatlicher Ebene - also näher am Bürger - geregelt werden können.
Als CSU haben wir drei ganz klare rote Linien gezogen.
Ich habe mir die Entscheidung zu diesem Thema persönlich nicht leicht gemacht und mich im Vorfeld mit vielen Experten ausgetauscht und unterschiedliche Perspektiven eingeholt. Es war mir wichtig, mich zu diesem kontroversen Thema im Vorfeld der Abstimmung breit zu informieren.
Artikel 7 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (die sog. Suspensionsklausel) sieht die Möglichkeit vor, Mitgliedstaaten bei Verstößen gegen die Grundsätze der EU bestimmte Rechte zu entziehen.