Frage an Ulrich Kelber von Stefan K. bezüglich Staat und Verwaltung
Sehr geehrter Herr Kelber,
das Heute-Journal hat heute berichtet, dass Sie als Erster über Twitter das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl bekanntgegeben haben - lange bevor der Bundestagspräsident das Ergebnis offiziell bekannt gab. Können Sie erläutern, warum Sie das gemacht haben?
Sehr geehrter Herr Kania,
vielen Dank für Ihre Anfrage zu meiner Motivation zu "twittern".
Ich glaube, dass die Leute, die sich dafür interessieren (und nur die lesen meine Twitter-Meldungen ja), Spaß daran haben, wenn sie von politischen Ereignissen individuelle Eindrücke bekommen. Ich habe mich am 23. Mai bemüht, viel mit Fotos zu arbeiten: Wie füllt sich der Saal , wer wartet wo – wenn man die Ruhe dafür hat, dann geht das. Man kann ja in der Bundesversammlung keine anderen Arbeiten erledigen. Bei anderen Veranstaltungen, wo ich selbst auf dem Podium sitze, hätte ich keine Zeit, zu twittern.
Dass ich der erste war, der das Ergebnis bei Twitter verkündete, war mir zum Zeitpunkt des Twitterns nicht bewusst und auch nicht vorstellbar, weil das Ergebnis schon seit Minuten unter den 1.224 Delegierten und wohl auch Journalisten rund war. Ich selbst habe es in einer Gesprächsgruppe, die zusammenstand, erfahren. Bundestagspräsident Lammert war schon zur Treppe gegangen, um auf Bundespräsident Köhler zu warten. Deswegen hatte ich die Nachricht an meine Leser bei Twitter weitergereicht, weil es zum Tagesablauf dazu gehörte. Meine Meldung wurde ja auch vor der Verkündung im Fernsehen nicht in einem großen Kreis öffentlich. Erst später war klar, dass ich Ursprung der ersten Meldung war, was ich nicht beabsichtigt und nicht erwartet hatte.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Kelber
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