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Philip Siebold
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Frage von Anna J. •

Was wollen Sie an der/den derzeitigen Corona-Politik/Maßnahmen ändern?

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Sehr geehrte Frau J.,

in den vergangenen zwei Jahren haben wir auf der ganzen Welt gesehen, wie gefährlich die Infektion mit Covid-19 verlaufen kann. Stand jetzt sind bereits über 4,5 mio. Menschen weltweit an einer Infektion mit dem neuartigen Virus verstorben. Es gab im Zusammenhang mit der deutschen Coronapolitik viel Kritikwürdiges, schlechte Zusammenarbeit der Länder, verschiedene Maskenaffären, Probleme in der Organisation von Impfangeboten und vieles mehr, dennoch denke ich, dass es richtig war, durch die priorisierte Impfung von Risikogruppen und die Verhängung von Lockdowns in Hochinzidenzzeiten und -gebieten, ein totalen Zusammenbruch des Gesundheitswesens zu verhindern!

Ich selbst bin bei der Freiwilligen Feuerwehr und daher seit Juni zweifach mit Biontech geimpft.

Nach wie vor halte ich den Schutz der Allgemeinheit für wichtig und verfolge die  wieder ansteigenden Inzidenzen mit Sorge, da trotz der geringeren Hospitalisierungen als im letzten Jahr, die Wahrscheinlichkeit für eine gefährliche Mutation des Virus hoch bleibt! Daher bin ich der Meinung, dass wieder mehr getestet werden sollte. Ich halte sowohl 2G und besonders 3G (bei Großveranstaltungen) für Diskussionsbedürftig, da bei 2G keinerlei Tests stattfinden und wir somit vor dem Hintergrund des langsam nachlassenden Impfschutzes, häufigere Impfdurchbrüche riskieren und gleichzeitig ein Umfeld schaffen, in welchem impfresistente Virusvarianten größere Verbreitungschancen haben.

2G schließt die unfreiwillig Ungeimpften vom öffentlichen Leben aus! Menschen mit Allergien dürfen durch ihren unverschuldeten Impfstatus nicht langfristig benachteiligt sein. Kinder unter 12 werden entweder ebenfalls eingeschränkt, oder riskieren eine Infektion. Das kann kein Dauerzustand sein.

Bei 3G werden wiederum Geimpfte und Getestete vermischt, sodass sich die Getesteten einem relativ hohen Ansteckungsrisiko aussetzen. Die logische Konsequenz scheint hier, auch die Geimpften zu testen.

Wir sehen aktuell, dass die Impfung eines der wirksamsten Mittel gegen die Pandemie ist und unser Erfolg in der Pandemiebekämpfung in direktem Zusammenhang mit der Impfquote steht. Nach fast einem Jahr offizieller Zulassung der Impfstoffe können Impfschäden bereits in hohem Maße ausgeschlossen werden, während der Schaden durch die Krankheit sowohl gesamtgesellschaftlich, wie auch für die einzelnen Betroffenen immer noch sehr groß ist.

Ich halte Impfpflichten, wie es sie zum Beispiel für die Pockenimpfung gab und zum Beispiel für die Masern gibt, für ein sinnvolles Mittel um schwerwiegende Erkrankungen einzudämmen und sogar auszurotten! Impfpflichten haben in der Vergangenheit zu Erfolgen in der Pandemiebekämpfung geführt und das können sie erneut. Dennoch wird eine wichtige Aufgabe in den nächsten Jahren sein, Falschinformationen in Bezug auf Impfungen aufzuklären. Verschwörungsideologische Überlegungen sind besonders seit Beginn der Corona-Pandemie populär geworden und diese gilt es zu enttarnen! Die Angst mancher Menschen vor der Impfung muss durch Aufklärung ausgeräumt werden!

Eine Impfpflicht darf nicht durch die Hintertür durch 2G und Sanktionen eingeführt werden. Derartige Einschränkungen müssen, falls nötig, im Parlament in Einklang mit dem Grundgesetz in Gesetzesform zur Abstimmung gebracht werden. Bei gleichbleibender Lage halte ich es für Sinnvoll eine Impfpflicht einzuführen, um andere Maßnahmen aussetzen zu können und wieder einen Alltag wie vor der Pandemie zu ermöglichen.

Ich halte es für wichtig nach wie vor auf niedrige Inzidenzen zu setzten und dementsprechend auf Masken und Tests, sowie auf eine weitere Erhöhung der Impfquote zu setzten.

Mit feundlichen Grüßen

Philip Siebold