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Paul Lehrieder
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Frage von Wolf Michael K. •

Frage an Paul Lehrieder von Wolf Michael K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Lehrieder,

Ihr Kollege Norbert Röttgen hat die Einführung des E10-Kraftstoffes massgeblich vorangetrieben. Nun erfahre ich, dass aufgrund dieser Entscheidung der Welthunger vergrößert wird, so sind zum Beispiel 55 Mio Indonesier zusätzlich zukünftig nicht mehr in der Lage aufgrund von Urwaldrodungen sich selbst zu ernähren, ganz zu schweigen von der negativen CO2-Bilanz, die sich durch die Rodungen und den Transport ergibt (2). Ist es aufgrund dieser Faktenlage ethisch vertretbar und ökologisch sinnvoll, den von der CDU/CSU mitverantworteten Kraftstoff zu tanken?

Mit entsetzten Grüßen aus Würzburg,
Wolf Michael Kröger

Quellen:
1: "Röttgens E10-Desaster", aus Die Welt Kompakt auf welt.de
2: "Die Biosprit-Lüge, Teil 1", aus arte-Thema auf youtube.de

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Sehr geehrter Herr Kröger,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Kraftstoff E 10. Die Einführung dieses Ottokraftstoffes mit bis zu zehn Volumenprozent Bioethanol ist eine von der EU vorgegebene Verpflichtung. Diese entspricht auch unserem Ziel, die CO2-Emission zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – denn die Verringerung der Treibhausemissionen insbesondere im Verkehrssektor ist unausweichlich. Zudem soll durch E10 die Abhängigkeit von Erdöl verringert werden.

Sie äußern ethische Bedenken bezüglich der Kraftstoffgewinnung. Mit der Biokraftstoff-Verordnung hat die Bundesregierung dafür gesorgt, dass künftig nur nachhaltig hergestellte Biokraftstoffe auf die Quote angerechnet werden können. Nachhaltig bedeutet demnach, dass Biokraftstoffe gegenüber fossilen Kraftstoffen mindestens 35% Treibhausgase einsparen müssen. Zudem dürfen die genutzten Pflanzen unter anderem nicht auf Flächen mit hoher biologischer Vielfalt angebaut werden. In Europa sind ausreichend Flächen für die heimische Produktion verfügbar. Der größte Teil der Rohstoffe für die deutsche Bioethanol-Produktion kommt aus Deutschland. Damit können Sie guten Gewissens den neuen Kraftstoff tanken.

Mit freundlichen Grüßen
Paul Lehrieder

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